Calvados

der etwas andere Apfelschnaps

Calvados ist ein besteinfarbender Apfelbranntwein aus der französischen Normadie. Genau genommen kommt der Schnaps aus dem Deparment Calvados. Allerdings gibt es insgesamt 11 Unterregionen die den Calvados herstellen. Diese unterscheiden sich in verschiedenen Arten der Zubereitung.

Inhaltsverzeichnis

Das Brennen von Schnaps ist in Deutschland nicht erlaubt. Solltest du dennoch Interesse daran haben, eigene Schnapskreationen herzustellen, empfehlen wir dir, auf eine Alternative umzusteigen: die Schnapsherstellung ohne brennen.

Dabei wird als Basis meist Korn oder Vodka benutzt, die anschließend mit verschiedenen Obstsorten vermengt werden, um unterschiedliche Geschmacksrichtungen kreieren zu können.

Man kann, je nach Belieben die Rezepte verfeinern und mit verschiedenen Aromen veredeln. Z.b. mit einer Zimtstange, Gewürznelken oder Vanillezucker. Bei der eigenen Herstellung werden die Früchte lediglich in den Schnaps eingelegt, weshalb man dann nicht von einem Schnaps oder Obstbrand, sondern von einem Obstgeist spricht.

Es sollten nur reife und intakte Früchte verwendet werden.

Zutaten

  • 1 Liter Korn oder Vodka
  • 200 g Kandiszucker
  • 700 g Obst

Nach belieben

  • 1 Zimtstange
  • 2-3 Gewürznelken
  • Vanillezucker

Zubereitung

  1. Obst waschen, wenn nötig, entsteinen und in ca. 2 cm große Stücke schneiden.
  2. Obst in ein fest verschließbares Gefäß füllen ( z.B. Einmachglas ) und mit dem Alkohol übergießen. Die gesamten Früchte sollten mit dem Alkohol bedeckt sein.
  3. Den Schnaps nun dunkel und kühl für etwa 2-3 Wochen lagern.
  4. Nachdem das Obst genug Zeit hatte, durch zu ziehen, den Inhalt des Gefäßes durch ein Sieb geben und in eine Flasche füllen. Diese Flasche dann noch einmal für 2-3 Wochen lagern.

Je nachdem wie intensiv bzw. süß der Schnaps werden soll, kann mehr oder weniger von den Zutaten verwendet werden.


Durch diese Alternative kannst du dein Hobby ausleben, deine Freunde mit leckeren Bränden und Schnäpsen überraschen ohne dabei gegen das deutsche Gesetz zu verstoßen.

Der Apfelschnaps hat eine Alkoholgehalt zwischen 40 und 45 Vol.%. Desto länger er in einem Eichenfass reift, desto aromatischer ist er im Geschmack. Besonders zeichnet er sich durch die Bernsteinfarbe aus.

Geschicht des Calvados

Laut Aufzeichnungen wurde der Schnaps das erste Mal im Jahre 1553 hergestellt. Damals wurde er noch als Eau de Vie de Sydre bezeichnet. Der Begriff Calvados tauschte erst später auf. Den Aufschwung erlebte der Calvados während der französischen Revolution. Jeder Bauer der eigenes Obst anbaute fing an den Schnaps zu brennen.

Aber richtig bekannt wurde der Schnaps erst nach dem zweiten Weltkrieg. Aus kriegswirtschaftlichen Gründen verfügten die Deutschen das Recht alle Spirituosen zu beschlagnahmen. Allerdings gab es zwei Ausnahmen zu einem der Cognac und zum anderen der Armagnac. Sie unterlagen einer geographischen Herkunftsbezeichnung und gehörten zu der Bureau International des Expositions.

Dieses Wissen machte sich der damalige wirtschaftliche Landesminister zu nutze und beantragte es für den Calvados.

Aud dem Grund durfte nicht mehr jeder Bauer seinen eigenen Schnaps brauen und es kam zu der industriellen Brennerei. In Deutschland verbreiteten sich industrielle Brennerein erst nach dem zweiten Weltkrieg und wurde bis Ende der 80er Jahre zum Hauptabnehmer.

Herstellung – wie wird es gemacht?

Die Äpfel werden handverlesen oder per Maschine zwischen Mitte Oktober bis Ende Oktober geerntet. Von den unzähligen Apfelsorte sind nur 48 zur Produktion des Calvados zugelassen. Es sollten am besten 40 % süße Äpfel, 40 % bittere und 20 % saure Äpfel gemischt werden

Im nächsten Schritt werden die Äpfel zu einem Kompott verarbeitet und ausgequetscht, was auch als Most bezeichnet wird. Die sogenannte Fermitation findet in großen Tanks statt. Das Gären nimmt mehrere Wochen in Anspruch und findet ohne jegliche Zusatzstoffe statt.

Nun erfolgt die eigentliche Destillation. Diese findet in zwei Schritten statt. Der erste Rohbrand hat einen Alkoholgehalt von ca. 25 Vol. % und wird auch als das kleine Wässerchen bezeichnet. Bevor der Brand ein weiteres Mal destilliert wird, muss er einige Zeit lagern. Der sogenannter Feinbrand, hat einen Alkoholgehalt von 75 Vol. %. Anschließend wird der Schnaps zwischen 2 bis 6 Jahre in Eichenfässern gelagert. Die verschiedenen Altersklassen werden folgendermaßen bezeichnet:

  • Fine – mindestens zwei Jahre alt
  • V.S.O.P. – mindestens vier Jahre alt
  • X.O. – mindestens sechs Jahre alt

Nach der Lagerung wird er noch auf eine angenehme Trinkstärke verdünnt.

Calvados trinken – Wie trinke ich ihn am besten?

Typischerweise trinkt man den Calvados in Frankreich zwischen zwei Gängen. Gerade wenn es mehrere Gänge gibt, kann der Schnaps den Magen wieder aufräumen. In Frankreich wird es “le trou normand” genannt, was auf deutsch das “normadische Loch” bedeutet. Früher war der Calvados eher ein bäuerliches Getränk und wurde aus einfachen Gläsern getrunken.

Damit der Schnaps all seine Aromen entfalten kann, sollte er am besten bei einer Temperatur zwischen 16 und 18 Grad getrunken werden. Bei uns wird er meistens als Aperitif oder Digestif getrunken.

Weitere Spezialitäten