Generell werden Brennkirschen verwendet, da sie im Gegensatz zu Tafelkirschen weniger Fruchtfleisch haben, sowie kleiner, dunkler und süßer sind. Es gibt verschiedene Sorten, wie beispielsweise Dollenseppler, Benjaminer und Schüttler.
Doch warum wird das Destillat als Wasser bezeichnet, trotz des hohen Volumenprozents? Der Grund ist die Reifung in Behältern aus Steingut oder Glas , wordurch die Farblosigkeit erhalten bleibt. Jedoch ist der Name Kirschbrand auch geläufig.
Im Allgemeinen besteht der Unterschied von Geist und Brand im Herstellungsverfahren. Zum Beispiel handelt es sich um Kirschgeist, wenn die Kirschen in Alkohol eingelegt werden und sie so ihre Aromen abgeben. Werden die Kirschen gebrannt und es kommt so zur Gärung, spricht man von Kirschbrand.
Herstellung von Kirschwasser
- Zunächst werden die Kirschen, meist von Hand, gepflückt.
- Nachdem Stiele, etwaige Blätter und Zweige entfernt sind, wird die Ernte in Brennereien gemaischt. Auf zehn Liter Kirschen kommt ein Liter Kirschwasser.
- Durch die Zusetzung von Reinhefe wird der Zucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt.
- Nach der Gärung lagert man die Maische, bis sich die Aromastoffe bilden. Zu diesem Zeitpunkt beträgt der Alkoholgehalt der Maische etwa 6-8 % Vol.
- Danach erfolgt der Destillationsvorgang in Brennblasen und die anschließende Reifung.
- Zum Schluss wird der Kirschschnaps fertiggestellt indem dem Destillat enthärtetes Wasser hinzugegeben wird um die gewünschte Trinkstärke zu erreichen.
- Abschließend werden die Brände nach einer letzten Filterung abgefüllt.
Schwarzwälder Kirschwasser
Eine weltweit bekannte und gesetzliche Bezeichnung: Im Jahre 1909 wurde der Auftrag erteilt ein „echtes, unverfälschtes und reines Schwarzwälder Kirschwasser“ herzustellen. Die dabei entstandene strenge Qualitätsnorm und die spezielle geografische Festlegung besteht heute noch. D.h. das Kirschwasser mit der Herkunftsbezeichnung muss in einer Brennerei im Schwarzwald hergestellt werden. Zudem darf es nur aus sogenannten Schwarzkirschen aus dem Schwarzwald oder aus naheliegenden Vorländern wie der Ortenau oder dem Kaiserstuhl hergestellt werden. Außerdem ist Zucker zur Geschmacksverbesserung oder der Zusatz von sonstigen Zutaten verboten.
Der Mindestalkoholgehalt von Kirschwasser beträgt etwa 40 % Vol.
Kirschwasser und Salz? – Das Heilmittel
Das Gemisch aus Kirschbranntweinn und Salz wird als Hausmittel gegen körperliche Beschwerden verwendet. Anscheinend hilft es bei Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, Grippe, Magenverstimmungen, Zahnschmerzen, Asthma, Entzündungen etc.
Dabei kann man es trinken oder auf die betreffende Stelle reiben. Doch Vorsicht: Wiederum andere raten stark von dieser Kirsch-Salz-Behandlung ab, da die Anwendung schaden kann, statt zu heilen.
Kirschwasser Marken
Übrigens ist Kirschwasser auch in Discountern wie Aldi und Lidl, sowie auch Rewe und Kaufland erhältlich. Selbstverständlich gibt es auch bei diesem beliebten Obstbrand diverse Marken und Etikettsbezeichnungen, aus denen hervorgeht, aus welcher Brennerei sie stammen. Die bekanntesten sind u.a Lörch Kirschwasser, Schladerer Kirschwasser, aber auch Ziegler und Scheibel Kirschwasser.